Mittwoch, 20. April 2005
The Fog of War (USA 2003, R: Errol Morris)

Vornweg: Eine der besten Dokumentationen, die ich gesehen habe. Regisseur Errol Morris musste sich Vorwürfe gefallen lassen, dass sein Film zu einseitig sei, weil nur McNamara zu Wort kommt, er sich sogar zum Erfüllungsgehilfen von McNamara mache. Das halte ich für völlig verfehlt. Morris Film ist sehr subjektiv geworden und verlangt einen Zuschauer, der auch zwischen den Zeilen liest und die Aussagen von McNamara zueinander in Verbindung setzt. Dann ergibt sich nämlich ein hochinteressantes und zwiespältiges Bild des ehemaligen Verteidigungsministers. Da ist ein Mann, der zum Beispiel die Fülle der Brand-Bombardements auf Japan im zweiten Weltkrieg verurteilt, aber dann wenn er zum Einsatz von „Agent Orange“ im Vietnamkrieg befragt wird, plötzlich erstaunlich einsilbig wird. McNamara ist ein Mann, der seine Loyalität zum Präsidenten über seine Meinung gestellt hat, selbst sogar zuerst gegen das Engagement in Vietnam war, es aber dann mit vollem Einsatz durchgezogen hat und somit eine hohe Verantwortung für den Krieg trägt, dessen Bezeichnung als „McNamara’s War“ trotzdem nicht passend ist.

Ich kann die Dokumentation wirklich nur weiterempfehlen!

Ein paar Worte mehr von mir finden sich auf filmbesprechungen.de.

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Last update: 2005.05.20, 20:17
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